Mein Hund, das neue Familienmitglied

Hachiko, der Wolfsspitz

Oft und anhaltend tagte der Familienrat zur Frage, ob ein Hund unser Familienleben bereichern könnte. Ein Welpe, ein Junghund oder ein erwachsener Hund? Vom Züchter, von der Familie nebenan oder aus dem Tierschutz?

Es wurde Hachiko. Ein Wolfsspitz. Ein Welpe. Ein Energiebündel.

Stubenrein wurde der kleine Herr überraschend schnell, wobei das anfangs nächtliche Aufstehen Erinnerungen an die Babyzeiten unserer Tochter Miriam weckte. Auto fahren mochte er, Leinen umso weniger, in jedem Artgenossen sah er Spielkameraden für wildes Toben, klappernde Getränkekisten machten ihm Angst. Fremde Menschen weckten seine Neugierde, begrüßte sie stets aufs Herzlichste. Als kleines Fellknäuel finden die Leute das noch recht niedlich. Zu entsprechender Größe herangereift und womöglich gerade dem schlammigen Bach entstiegen, mag es eher zu Irritation und Komplikation führen.

„Mit Liebkosen und Hätscheln alleine lernt er keine Manieren“, meinte meine Frau deshalb, „Es ist an der Zeit, mit ihm in die Schule zu gehen!“ Meine Frau mag keine Widerworte. Sozialisieren, Grundgehorsam trainieren, an die Leinenführigkeit heranführen: Eine Welpenschule zum Welpentraining in der Welpengruppe war der Plan, der anfangs nicht so recht funktionieren mochte. Statt Konzentration und Aufmerksamkeit brachte Hachiko Aufgeregtheit und Hyperaktivität in den Kurs und gefährdete das Klassenziel aller in der kleinen Gruppe. So entschied man sich für ein paar Einheiten Einzeltraining mit Fokus auf Impulskontrolle, bevor es wieder zurück ins Gruppentraining mit Gleichaltrigen ging. Wobei Hachiko stets die Freispielgruppe bevorzugte.

Tochter Miriam schickten wir zu dieser Zeit auch in die Hundeschule. Nicht so sehr wegen ihrer Manieren. Vielmehr zum „Teambuilding“ mit Hachiko im Hundetraining für Kinder. Als Junghund war Hachiko wieder eine Weile zum Kompakttraining in der Hundeschule, um ihm zwischen den wirren Flausen und dumpfer Sturheit seiner Pubertät das einst Gelernte wieder in Erinnerung zu rufen und ihn auf einen stets harmonischen Alltag mit der ganzen Familie vorzubereiten.